Fahrrad Clubs – Was bieten sie wirklich?
Immer mehr Fahrräder sind in den deutschen Großstädten zu beobachten. Der Ausbau der Fahrradwege lässt sich aber vielfach einfach nur als schleppend bezeichnen. Gleichzeitig wird der Rad-Boom auch zum Ärgernis. Immer öfters stapeln sich auf der Straße die abgestellten Fahrräder. Doch von dem Boom der alternativen Fortbewegungsmittel, profitieren vor allem Fahrrad Clubs. Sie verzeichnen immer mehr Mitglieder. Doch wozu ist ein solcher Club überhaupt gut, lohnt sich das?
Die meisten Vereine und Clubs in diesem Bereich pochen auf die Gemeinschaft. Gemeinsam soll man besser informiert sein, sich sicherer fühlen und auch motivierter. Reichen aber diese Gründe alleine aus, um einem Fahrrad Club beizutreten und dafür sogar gegebenenfalls hohe Gebühren zu bezahlen?
Was bewirkt ein Fahrrad Club
Grundsätzlich kann ein solcher Club dann interessant sein, wenn jemand gemeinschaftliche Touren mit Gleichgesinnten sucht. Problematisch kann es aber dann werden, wenn diese Fahrrad Clubs ausschließlich politische Signale setzen wollen. In Deutschland sind vor allem zwei große Auto Clubs zu finden, die sich mittlerweile auch den Fahrradfahrer auf die Fahne geschrieben haben. So der Auto Club Europa (ACE) und der Automobil-Club Verkehr (ACV). Beide bieten Schutzbriefe für E-Bikes, Fahrräder und Pedelecs an. Die Schutzberiefe enthalten einen Pannendienst rund um die Uhr. Der Tarif von 88,70 Euro pro Jahr beim ACE erscheint am Ende dann aber doch sehr teuer und ist mit Sicherheit nur für Liebhaber geeignet, die häufig eine Fahrradtour außerhalb ihres Wohnortes unternehmen wollen.
Enthalten ist in dem Schutzbrief zudem auch der Anspruch auf Bergung und einer Werkstattvermittlung. Diese Punkte lassen sich aber in regulären Versicherungen bereits finden. Die Leistungen in dem Schutzbrief können zudem erst dann aktiviert werden, wenn sich der Radfahrer mindestens 10 Kilometer vom Wohnort befand.
Der ACV bietet identische Leistungen für eine Mitgliedschaft ab 48 Euro pro Jahr. Unter dem Strich lohnt sich das aber nur für passionierte Fahrradfahrer, die mit ihrem Rad auch im Urlaub auf Touren gehen und dann in der Tat von einem Schutzbrief bei einer Panne oder einem Unfall profitieren könnten. Wirkliche Alternativen lassen sich für den normalen Nutzer auch nicht beim AvD oder beim ADAC finden. Beide bieten keine spezielle Pannenhilfe, die vor Ort greift und das Rad wieder fahrbereit machen können.
Leistungen der regulären Fahrrad Clubs
Der Blick auf Fahrrad Clubs wie VCD (Verkehrsclub Deutschland) sowie auf den Deutsche Fahrrad Club (ADFC) zeigt ähnliche Lücken. Bei diesen beiden geht es vor allem um politische Ziele. Mobilität für Menschen zu erhöhen, wobei der Fußgänger und der Radfahrende im Fokus stehen. Große Erfolge können beide dabei aber nicht vorzeigen. Mit 60 Euro erhält ein Clubmitglied eine kostenlose, ökologische Verkehrsberatung. Viel Geld für ein bisschen Ökologie. Weitere Leistungen (Schutzbrief, Fahrradrechtsschutz –meistens schon in regulären Versicherungen enthalten) lassen sich gegen einen Aufpreis buchen. Angeboten wird ferner ein Tourenrad-Magazin und Sonderkonditionen bei Leihrad-Anbietern beim ADFC für 56 Euro pro Jahr. Allerdings sind die Konditionen bei Leihrädern in den großen Städten schon so günstig, das hiervon nur Mitglieder profitieren, die wirklich regelmäßig auf ein solches Angebot zurückgreifen.
Fazit zum Fahrrad Club
Der Fahrrad Club bringt in der Regel keine wesentlichen Vorteile mit, außer horrenden Kosten im Jahr. Schutzbriefe und Versicherungsleistungen finden sich meistens schon in bestehenden, regulären Versicherungen wieder. Interessant können aber spezialisierte Clubs sind, bei denen Touren und Training im Vordergrund stehen. Hierzu zählt zum Beispiel der BDR (Bund Deutscher Radfahrer). Infrage kommt das aber nur für passionierte Nutzer oder Sportler. Für den normalen Radfahrer hingegen bringt die Mitgliedschaft in einem Fahrrad Club keine Vorteile.