Rückblick auf das Scheitern der Cycolonia
Einige werden sich an den gescheiteren Versuch der Cycolonia erinnern. Nicht einmal 3 Jahre konnte sich die Fahrradmesse in Köln halten. 2012 war dann auch Schluss. Die Messe für alles rund um das Fahrrad, die erstmalig 2010 in Köln gestartet wurde, hatte von Anfang an große Probleme. Vor allem fehlte es an interessierten Gästen. Zwar präsentierten sich in allen Jahren auf der Cycolonia Köln jeweils mehr als 100 Aussteller, doch das Thema Fahrrad scheint für eine Messe nur wenig interessant. Ziel sollte es sein, eine Messe rund um die Welt des Rads entstehen und dabei die ungeheure Emotion des Fahrradfahrens zum Greifen werden zu lassen. So lautete das Motto der Cycolonia Köln auch stets sich zwischen Trends und technischen Neuheiten zu bewegen. Dazu gehörte auch das Fahrrad zur beruflichen Nutzung und bei Extremreisen. Trotz aller Bemühungen konnte die Cycolonia aber in Köln kein Begriff werden. Zwar versuchten die Betreiber den Besuchern der Messe ein spannendes und großes Spektrum anzubieten und dabei zusätzlich die Gäste durch Mitmach-Aktionen einzubeziehen, dennoch blieben die Zahlen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Veranstaltet wurde die Cycolonia Köln zuerst im Deutschen Sport- und Olympia Museum. Der damalige Eintritt belief sich auf ungefähr 6 Euro. Im letzten Jahr (2012) wurde die Cycolonia Messe auf dem Gelände der Expo XXI präsentiert.
Die Cycolonia in Köln
Auf einer Fläche von über 7.000 m² sollen Neuheiten, Trends und Erlebnisse vorgestellt werden. Interessierte fragten sich aber bereits im Vorfeld der Cycolonia Köln, wie nur ein einzelner Themenbereich Gäste anlocken sollte. Immerhin ist der Bereich rund um das Rad heute eher als Nischenthema zu betrachten. Auch wenn die Zahlen der Fahrradfahrer wieder anziehen, gelten diese weiterhin als sehr bescheiden. Auch Workshops, Vorträge und teilweise spektakuläre Shows konnten nur wenig Interesse hervorbringen. Gescheitert ist die Cycolonia in Köln auch daran, das sich die Zielgruppe vorwiegend in den jüngeren Jahren finden ließ. Bereits im Jahre 2010 war die finanzielle Situation angespannt. Die weiteren 2 Jahre waren dann der finanzielle Todesschuss. Schon frühzeitig verneinte die Stadt Köln, eine direkte Unterstützung der Cycolonia Messe. Das aus gutem Grund. Es lag vor allem an der fehlerhaften Planung und der Selbstüberschätzung der Initiatoren. Die Annahme man könnte mit einer Messe einzig und alleine rund um Fahrrad bestehen, hätte schon frühzeitig viele Fragen aufzeigen müssen. Sicherlich trugen aber auch die politisch motivierten Ambitionen der ehemaligen Betreiber dazu bei, dass die Cycolonia sich nicht in das Bild der Gäste einbrennen konnte und generell auf Desinteresse stieß. Besonders bei der großen Konkurrenz am Messestandort NRW, warnten schon zu Beginn an viele Experten, dass diese Messe zum Scheitern verurteilt wäre. Wie sollte sich auch eine Cycolonia Köln gegen zum Beispiel die gesamten Erotikmessen in NRW durchsetzen können. Gerade einmal 10.000 Besucher trauten sich auf die Fahrradmesse. Messen zum Thema Erotik und Co. hingegen haben deutlich mehr Besucher und lassen sich auch einfacher vermarkten.
Werbung der Cycolonia Köln
Im Vorfeld kam es zu recht unterschiedlichen Werbemaßnahmen. Überall in Köln wurden grüne Fahrräder aufgestellt, die den Schriftzug Cycolonia trugen. Das Fatale dabei: Die Einwohner fragten sich, wofür der Name eigentlich steht. Die Betreiber vermochten es nicht, das Marketing dahingehend anzupassen. So entstand zwar die Neugierde bei den Bürgern, eine Antwort, also eine Befriedigung blieb jedoch aus. Auch das Olympiamuseum war keine sonderlich gute Wahl für die Cycolonia. Das Gebäude ist mittlerweile zwischen all den imposanten Neubauten kaum noch zu erkennen und bietet nicht mehr die Aufmerksamkeit von einst. Die Verbindung mit Grün war ein gewagter Schritt. Sicherlich lässt sich das Fahrradfahren als umweltfreundlich bezeichnen. Doch das ist für die meisten nicht der Ansatzpunkt. Es geht um Spaß, Freude und Lust. Und einige sportliche Bereich sind beim Rad in der Ausübung nicht als umweltfreundlich zu bezeichnen. Ähnlich wie bei Erotik und Co. geht es um Spaß und Lust, nicht jedoch um Umweltschutz oder Nachhaltigkeit. Viel zu häufig wurde versucht politische Themen und Ambitionen in die Cycolonia Messe einzubringen. Gleichzeitig scheiterte schon der Zugang zur Messe in Köln daran, das die Zufahrt über die Drehbrücke für Radfahrer nicht freigegeben wurde. Ein weiterer Faux Pas, den sich die Betreiber zusprechen lassen mussten, auch wenn dafür nur zu gerne versucht wurde, den Schwarzen Peter an die Behörden weiterzuleiten.
Stadt Köln wertete die Cycolonia ab
Zwar übernahm der damalige Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters die Schirmherrschaft der Cycolonia 2011, doch er setzte bewusst dadurch ein Zeichen, in dem er der Messe fernblieb. Ersatzweise wurde die Fahrradmesse dann durch den Bürgermeister Manfred Wolf eröffnete. Allerdings hielt er sich nur recht kurz und verschwand wieder nach wenigen Minuten. Die Cycolonia war für die Stadt Köln zu einer Last geworden. Immer wieder negativ wurde auch die viel zu politische Ausrichtung der Cycolonia bewertet. Vielfach erscheint es so, als ob die Veranstalter mehr Politik im Kopf hatten, als eigentlich Spaß vermitteln wollten. So erschien ein Flugblatt der Cycolonia, in dem die Anzahl der getöteten Radfahrer erwähnt wurden. Makaber und vollkommen unangepasst. Viele Interessierte hielt das vom Besuch der Messe in Köln ab. Stattdessen richtete auch die Presse lieber den Blick auf die erotischen Messen in Köln und NRW, die deutlich mehr Zuspruch und Besucher erhielten. Immerhin wurde dabei mit Sex und Erotik kein politisches Denken verbunden und die Besucher konnten sich amüsieren und einfach einen angenehmen Messebesuch erleben.Zwar übernahm der damalige Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters die Schirmherrschaft der Cycolonia 2011, doch er setzte bewusst dadurch ein Zeichen, in dem er der Messe fernblieb. Ersatzweise wurde die Fahrradmesse dann durch den Bürgermeister Manfred Wolf eröffnete. Allerdings hielt er sich nur recht kurz und verschwand wieder nach wenigen Minuten. Die Cycolonia war für die Stadt Köln zu einer Last geworden. Immer wieder negativ wurde auch die viel zu politische Ausrichtung der Cycolonia bewertet. Vielfach erscheint es so, als ob die Veranstalter mehr Politik im Kopf hatten, als eigentlich Spaß vermitteln wollten. So erschien ein Flugblatt der Cycolonia, in dem die Anzahl der getöteten Radfahrer erwähnt wurden. Makaber und vollkommen unangepasst. Viele Interessierte hielt das vom Besuch der Messe in Köln ab. Stattdessen richtete auch die Presse lieber den Blick auf die erotischen Messen in Köln und NRW, die deutlich mehr Zuspruch und Besucher erhielten. Immerhin wurde dabei mit Sex und Erotik kein politisches Denken verbunden und die Besucher konnten sich amüsieren und einfach einen angenehmen Messebesuch erleben.
Interessant waren hingegen auf der Cycolonia einzelne Designentwürfe und Prototypen. So überraschten zum Beispiel die Teams von Cycoholic und Tentakulus mit interessanten Arbeiten und Studien, die jedoch für den Alltag (also für die Zielgruppe der Besucher) nicht anzuwenden waren. Auch die sonst immer gerne gesehen Blogger zeigten sich in Köln nicht auf der Messe. Auch hier richtete sich wohl eher der Blick auf die Erotik Messe. Festhalten ließ sich: Die Betreiber der Cycolonia haben es einfach verpasst, das Fahrrad neu zu feiern. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, die Messe mit erotischen Elementen zu verbinden. Denn Fakt ist auch, Sex und Erotik waren in den Jahren 2010 – 2012 für die Kölner deutlich interessanter als das Fahrrad.